Wie kommen die Aromen in den Wein?

Wie kommen die Aromen in den Wein?

Wie kommen die Aromen in den Wein?

Bestimmt hast du schon Weinbeschreibungen gelesen wo stand „an der Nase Aromen von Pflaume, Waldbeeren, Zeder, Vanille und Tabak“. Da stellt man sich als glücklicher Weintrinker die Frage: woher wissen die, dass diese Aromen im Wein sind? Wie kommen die auf solche Ideen? Und – last but not least – geben die Winzer diese Aromen direkt in den Wein? Mitnichten!

Diese Fragen habe ich von meinen Kunden immer wieder gehört und bringe gerne Klarheit ins Glas.

Mit ziemlicher Sicherheit hast du schon mal einen 100% Merlot oder Cabernet Sauvignon, oder – zurzeit total hippen – Primitivo getrunken. Erinnerst du dich, dass jeder Wein ganz anders war? Dann liegst du richtig, denn jede Rebsorte hat ihre ganz eigenen Aromen. Dasselbe gilt auch für sämtliche Weissweine wie Sauvignon Blanc, Grauburgunder, Riesling oder Müller Thurgau. Wein ist ja eine sehr persönliche Angelegenheit und ob uns einer gefällt oder nicht, hat mit unseren Erfahrungen mit Aromen zu tun.

Es gibt eine gut merkbare Regel: Alle Aromen die fruchtig, blumig oder herbal sind, kommen von der jeweiligen Traubensorte. Aromen wie: Bitterschokolade, Kaffee, Leder, Butter, Karamell, Zeder, Rauch, Trüffel, Champignons, Vanille, Lakritze und Tabak, kommen vom 
Barrique.


Aromen sind spannend!

Aromen sind eine spannende Sache! Wir kennen geschätzt 10’000 Aromen, davon sind etwa 3’000 chemisch rein. Leider brauchen wir diese nicht immer. Aber eines ist gewiss, vom Moment der Geburt an, merken wir uns ganz unbewusst sämtliche Aromen (Gerüche), welche uns tagtäglich, jede Minute unseres Lebens in die Nase kommen. Wir verbinden Erinnerungen mit diesen und wissen genau, was für uns „gut riecht“ und was nicht. Ein typisches Beispiel ist das hier: du gehst irgendwo hin und plötzlich riechst du etwas und sagst „Oh! Genauso hat es bei meiner Grossmutter gerochen“ oder „Das riecht wie damals im Kindergarten“. Versuch mal, diese ganzen Geruchseindrücke deinem Nächsten zu erläutern, du würdest Stunden dafür brauchen und selbst dann, würde derjenige keine genaue Ahnung haben, WAS du gerochen hast. Der Klassiker in dieser Kategorie ist Parfum.


Und genauso beurteilen wir Wein. Wir riechen daran und lassen uns von den Erinnerungen wegtragen. Gute Nasen können die einzelnen Aromen auseinander nehmen und ihnen eine Dreidimensionalität geben. Der Weingeniesser riecht an seinem Glas und bestimmt: „Den mag ich!“ Oder: „Nee, den mag ich nicht!“ Und diese Feststellung reicht insgesamt aus, um den Wein, den man gerade im Glas hat zu beurteilen. Jedenfalls als „normaler“ Weingeniesser. Weingeeks müssen mehr tun und sagen können was es genau ist, was nicht gut riecht. z.B. hat der Wein für die eigene Nase zu viel Veilchen, das Leder ist zu intensiv und Zeder auch.


Eine einfache Idee deine Nase zu trainieren ist, mal einen Tag lang an allem zu riechen was in deiner Umgebung ist. Nein das ist kein Witz. Riech mal am Apfel auf dem Tisch, den Tisch selber, die Türe, das Autometall, Zimt, Pfefferkörner, Salz, deine Kleider, Blätter und Blüten. Egal was, riech und merk dir diese Aromen. Es wird dir enorm weiter helfen! Und ein Tipp, den ich von einer Lebensmittelchemikerin erhalten habe: um die Nase zu neutralisieren nicht an Kaffeebohnen riechen, sondern am eigenen Handgelenk. Innen. Unser eigener Körper neutralisiert die Nase. Wir kennen ihn perfekt. Wichtig dabei ist, an diesem Tag kein Parfum oder aromatisierte Körperpflege zu benutzen.


Wein degustieren aber richtig

Ich habe dir mit den beiden Blogbeiträgen „Wein degustieren aber richtig, Teil 1“ und „Wein degustieren aber richtig, Teil 2“ einen virtuellen Führer zur Seite gestellt. Dort kannst du das Einmaleins der Weindegustation erfahren und umsetzen.

Oder du liest dich einmal quer durch den Weinweib Blog und erhältst Lernsnacks um dein Weinwissen aufzupolieren.
Weine für den Weiberabend

Weine für den Weiberabend

Weine für den Weiberabend

Mein Schwager mag Wein. Was man nicht von jedem Schwager behaupten kann. Er hat ein paar richtig coole Flaschen in seinem Weinkeller. Zusammen haben wir auch schon vertikale Weinverkostungen gemacht (der gleiche Wein aus unterschiedlichen Jahren wird dann vom jüngsten zum ältesten Jahrgang nebeneinander verkostet). So was macht enorm Spass! Also, mein Schwager ist mit meiner Schwester verheiratet und die mag keinen Wein. Das finde ich ja generell gut, weil dann bleibt mehr für mich, wenn ich sie besuche. 

Zwischendurch macht sie Weiberabende mit ihren Freundinnen. Das heisst, es gibt irgendwas Fingerfood mässiges oder sonst etwas, das man sich beim Jassen praktisch in den Mund schieben kann. 

Jassen ist ein urtypisches Schweizer Kartenspiel, ich habe es – zum grossen Entsetzen meiner ganzen Familie – nie begriffen, weil die können ALLE Jassen. Meine Grosseltern haben das schon gespielt und das dabei gewonnene Geld meistens in einen jährlichen Ausflug mit ihren Jasskumpels gesteckt. Aber ich komme vom Thema ab. 

Zurück zu meinem Schwager, der Schwester und ihren Weiberabenden. Ihre Freundinnen mögen Wein und da kommt natürlich die Frage auf: welchen Wein dürfen diese an so einem Abend trinken? Den schweineteuren Bordeaux? Nie und nimmer! Einen schweren Roten? Passt nicht. Etwas mit Perlen drin? Das ist zu einfach und ausserdem werden sie zu schnell besoffen. Denn ein solcher Abend ist ja mit Kartenspielen und Fingerfood verbunden. Dazu darf nichts  kompliziertes oder schweres serviert werden. Und weil meine Schwester keine Ahnung von Wein hat und dann nicht weiss, welche Flasche die richtige ist, hat sich mein Schwager eine gute Strategie ausgedacht. 

Im Weinkeller hat es ein Gestell, da sind ausschliesslich Weiberabendweine drin. Dort darf genommen werden ohne nachzufragen. Unter uns, es sind nicht die teuersten und meistens werden sie kalt serviert. Es sind oft Weisse oder Rosé, sie sind locker, lustig und perfekt für einen Abend wo viel gelacht, gespielt, geflucht und getrunken wird. Meine Schwester ist happy, sie kann dort selber was holen und trifft den Geschmack der Frauen. 

Ich empfehle die Strategie meines Schwagers allen Weinliebhaberinnen, welche Flaschen im Keller haben über die sie die volle Kontrolle haben wollen. Mädels und Jungs macht euch DAS Gestell im Keller und da darf der/die Partner:in nehmen was gefällt. 

Lust auf einen Weinkurs nur für Frauen? Den kannst du bei mir buchen! 

Herzlich, Christina WeinWeib

Bevan Cellars – wenn Wein zur Offenbarung wird

Bevan Cellars – wenn Wein zur Offenbarung wird

Ich hatte das absolute Glück von Carl Studer Vinothek in Luzern zu einem Exklusivevent „Abendessen mit dem Winzer“ eingeladen zu werden. Russell Bevan’s Weingut „Bevan Cellars“ aus St. Helena, Kalifornien, dessen Weine in der Schweiz von Carl Studer verkauft werden.

Ein lauschiger Freitag Abend im Juni, angenehm warm, mitten in Zürich bei der Wystube Isebähnli (übrigens ein Geheimtipp!) erwartete mich Carl Studer und die beiden Powerfrauen Victoria De Crescenzo, Ehefrau von Russell Beaven und ihre beste Freundin Pumpkin, welche den Kundenservice vom Weingut organisiert. Männer können ja manchmal ein wenig speziell sein, Russell zB fliegt nicht über den Teich. Deshalb waren die beiden wunderbaren Frauen da um ihre Weine zu präsentieren. (mehr …)

Der Sturm im Weinglas

Der Sturm im Weinglas

So, das Jahr 2016 geht allmählich zur Neige und es gab einen Sturm im Weinglas. Das erste Adventswochenende ist schon durch und die Temperaturen draussen sinken rasant und quälen die gute Laune mit einer garstigen Bise. Zeit also um ein wenig über den Sommer nachzudenken. Die Gelateria di Berna hat ganz in der Nähe meines Arbeitsortes eine neue Filiale eröffnet, die Gelati dort sind genauso lecker wie in der Toscana und das will was heissen. Wir hatten einen späten aber dafür umso tolleren Sommer und Herbst. Laue Nächte und Zeit und Musse sich um sich selber zu kümmern und sich gutes zu tun.

Ich hatte ein paar fantastische Tage im Elsass und war Wein verkosten und kaufen. Insbesondere Riesling, eine meiner Lieblingstrauben (dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr). Eine gute Freundin von mir hatte ihren persönlichen Sturm im Weinglas = Liebeskummer weil ihr Lover sie verlassen hat. Und weil sie auch sehr gerne Wein hat, beschloss sie, sich ordentlich zu besaufen. Glücklicherweise konnte ich sie noch vor dem gänzlichen Blues retten und ihr klar machen, dass es bei Liebeskummerbesäufnissen NIEMALS ein Schrottwein sein darf! Wirklich, nie. Und das gilt sowohl für männliche wie für weibliche Liebeskummerer, hier herrscht die absolute Gleichberechtigung.

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Die Seele des Weines liegt auf dem Grund des Glases

Die Seele des Weines liegt auf dem Grund des Glases

Die Seele des Weines

Ja sie liegt im Glasgrund und fühlt sich wohl, die Seele des Weines. Zuerst dachte ich ja auch, es sei am Grund der Flasche. Falsch. Meistens riecht man daran vorbei. Man geniesst sein Glas Wein und sobald es fertig ist, stellt man das Glas weg und fertig ist. Aber da gibt es sooo viel zu riechen Leute!

Der Wein, welcher im Glas war, hat sich über die Zeit des Genusses am Glas festgehalten und zeigt jetzt – ganz am Ende – seinen Kern. Es riecht immer noch voll, warm, tief und dunkel. Vielleicht tut sich dein Herz auf… es macht Klick in deinem Kopf und du hast plötzlich eine Antwort… oder du verliebst dich (in was und wen bleibt dir überlassen)…

Auf jeden Fall ist das der richtige Moment, sich Zeit zu nehmen und den Wein zu erkennen als das was er ist. Ja ich weiss, poetisch. Aber ich habe schon so oft am leeren Glas gerochen und war immer wieder erstaunt und berührt, was da so alles an Information drin ist. Der Wein präsentiert sich da auch ganz anders als am Anfang. Wenn es für dich nicht einfach ist, alle Aromen zu riechen, dann versuch es einmal, wenn das Glas ausgetrunken ist. Oftmals wird es einfacher, nicht weil du schon halb besoffen bist, sondern weil du dich in der Zwischenzeit mit dem Wein angefreundet hast und bereits viele Facetten kennst.

Rotweine fruchtiger – Weissweine knackiger

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